Unsere Gartenerde: Basis eines erfolgreichen Anbaus – Beitrag von Hannelore Zech / Selbstversorger-Akademie

Unsere Gartenerde: Basis eines erfolgreichen Anbaus – Beitrag von Hannelore Zech / Selbstversorger-Akademie

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Sein Essen selbst anbauen ist der Wunsch mittlerweile von sehr vielen. Aber wie beginne ich? Wie halte ich den Ertrag stabil und das Gemüse gesund?

Das sind dann die Probleme, die meist bereits im zweiten Anbaujahr beginnen.
Oder die Erde im Gewächshaus ist nach jahrelangem Anbau von Tomaten und Gurken ausgelaugt und ein Erdaustausch steht an? Es gibt einen Weg, wie diese Probleme ganz einfach und ohne großen Aufwand behoben werden können!
Dazu gilt es ein paar Regeln des naturgemäßen Gärtnerns einzuhalten und den „Bodendoktor“ zum Einsatz zu bringen.

Also, was muss sich ändern?
  • Den Boden nicht umgraben, nur lockern
  • Nicht tiefer als 5 cm bearbeiten, außer man gräbt größere Pflanzen ein
  • Der Boden sollte immer abgedeckt sein, als Sonnen- und Verdunstungsschutz, am besten mit vorher getrocknetem Rasenschnitt. Es kann aber auch Heu, Kaninchen-Strohmist, zerkleinerte Küchenabfälle (Flächenkompostierung) oder frisches Häckselmaterial von Obstbaum- und Strauchschnitt (keine Thujenhecken, Fichtenhäcksel oder Rindenmulch!)
  • Auch Böden können übersäuern, und geben bei jeder Frucht bestimmte Mineralien ab, diese müssen aufgefüllt werden, deshalb ist ein jährliches Ausbringen von Gesteinsmehlen wichtig (im Bio-Elite-Dünger bereits vorhanden!).
  • Kein Beet mit nur einer Kultur füllen, Pflanzen die zusammenpassen und sich gegenseitig unterstützen sollten jeweils in der Nachbarreihe gepflanzt oder gesät werden. Diese wachsen mit den Wurzeln ineinander und brauchen somit nicht so viel alleinigen Platz. Außerdem halten sie sich gegenseitig gesund.

Unsere Erde
Der Boden unter unseren Füßen ist ein eigenes Ökosystem. Es spendet uns Leben, bindet CO2, dieses Ökosystem atmet! Es heißt: In einer Handvoll Erde gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde.
Sie ist ein Wunderwerk und ja, unserem menschlichen Darm gar nicht einmal so unähnlich. Dabei laugen wir die Erde stetig aus, versiegeln sie, lassen sie vertrocknen, verstehen es nicht ihr zurück zu geben, was sie uns schenkt! Dabei ist es nicht schwer die Kreisläufe, allein schon innerhalb des Gartens zu schließen.

Lasst das organische Material, wie Euren Rasenschnitt oder den Strauchschnitt innerhalb Eures Gartens. Es ist Futter für die kleinsten Mikroorganismen bis hin zu den fleißigen Würmern, die es umarbeiten zu wertvoller Wurmerde. Lasst die Bodenschichten einfach wo sie sind und bringt sie nicht durch umgraben durcheinander. Müssen sie sich neu ordnen, dauert dies seine Zeit. Die Natur hat dafür schon auch Helfer, doch diese mögen wir nicht so gerne haben.

Die Schnecken!
Mit ihrer Schleimspur füttern sie das Bodenleben und fressen die schwachen Pflanzen weg, die sich noch nicht einordnen konnten, bzw. denen die Bedingungen noch nicht optimal waren. Tritt ein Schädling oder eine Krankheit auf, dann ist dies immer ein Hinweis an uns, dass etwas nicht optimal läuft. Natürlich kann es auch sein, dass die Umstände des Wetters dabei eine große Rolle spielen, doch meist haben wir in der Bewirtschaftung einen Fehler gemacht, oder den richtigen Nützling zum Schädling noch nicht mit ins System integriert. Ja, es erfordert Zeit und ein Auge dafür, ein ökologisches Gleichgewicht in den Garten zu.

Terra Preta selbst herstellen
Um einen stetigen Humusaufbau zu bewerkstelligen, und ja, dies ist nicht wirklich so einfach, sollten wir uns das Vorbild der Terra Preta aus den Urwäldern Boliviens nehmen.
Generell ist es gut, wenn wir mit Kohle arbeiten. Gemeint ist hier Pflanzenkohle (Holzkohle), am besten direkt aus dem Garten. Wie das geht? Oft fallen beim Obstbaumschnitt größere Äste an, oder Sträucher, wie nur als Beispiel, Traubenheckenkirsche, Holunder, Haselnuss usw. werden verjüngt und auf Stock gesetzt (abgeschnitten, aber ca. 30 cm Stöcke bleiben stehen). Hier fällt wertvolles Holzmaterial an. Dies muss natürlich zuerst trocknen! In einer Grube, die in den Boden gegraben wurde, trichterförmig mit einem oberen Durchmesser von ca. 80 cm bis 1 m und einer Tiefe von ca. 50 cm insgesamt wird dann das Holz langsam und stetig „verbrannt“. Aber nicht wirklich ganz verbrannt. Durch die Grube entsteht eine stärkere Hitze und das Holz verascht nicht gleich. Am Ende wird alles abgelöscht und kleine poröse Kohlestücke bleiben übrig. Diese Kohle setzen wir nun in einem Eimer oder einer Tonne entweder mit unserem eigenen Urin an, oder mit reinem Hühnermist vom Kotbrett. Den meisten Menschen ist Hühnerkot lieber, doch glaubt mir, hygienischer ist der eigene Urin! Die Kohle muss richtig bedeckt sein damit, es heißt also sammeln. Damit es nicht zu üblen Gerüchen kommt, wird Gesteinsmehl dazu gegeben, ebenso wie etwas fertige Komposterde zum Beimpfen. Nun einfach Deckel drauf und mind. 4 Wochen stehen lassen. Jetzt saugt sich die Kohle richtig voll mit Stickstoff.

Ein anderer Weg wäre, die Kohle mit einem frisch angesetzten Intensivkompost zu vermischen und dort bei täglichem Wenden bis 6 Wochen lang zu „vererden“ (natürlich bleiben die Kohlestücke im Ganzen vorhanden, sie saugen sich nur mit dem umgebenden Stickstoff voll). Um diesen Intensivkompost richtig zu beimpfen und dann gleich noch die optimalen, wachstumsstabilisierenden Pilzkulturen mit einzubringen, empfehle ich den Bio-Elite-Dünger. Es ist zwar hier auch schon Kohle und Gesteinsmehl vorhanden, doch bringen wir mit diesem bereits fertigen Gemisch nochmal die notwendigen Infos in unseren eigenen Intensivkompost. So haben wir noch mehr Dünger zur Verfügung.

Noch einfacher ist es natürlich und wahrscheinlich für den Nebenbei-Gartler-Selbstversorger die einfachste und optimalste Lösung, diesen Dünger, der aus regionaler Kreislaufwirtschaft stammt,  oberflächlich in die Beete und ins Gewächshaus einzubringen. Einfach nur aufstreuen, Beete vorbereiten, pflanzen oder säen. Haben wir zusätzlich die Kohle aktiviert, von der weiter oben die Rede ist, können diese aktivierten Kraftpakete zusätzlich in jedes Pflanzloch von Tomate, Paprika und co. Einfach die Löcher etwas tiefer graben, aktivierte Kohlestücke hinein, etwas Erde und die Pflanze daraufsetzen. Oberflächlich kann dann der Bio-Elite-Dünger seine Arbeit verrichten. Die darin enthaltenen Mykorrhiza- und Trichodermapilze bilden wichtige Leitungen im Boden und halten das Wasser. Dies ist ein weiterer Vorteil, weniger Gießen. Doch auch hier sollte die Erde unbedingt abgedeckt werden, um so vor weiterer Verdunstung zu schützen und die Notwendigkeit des Gießens herab zu setzen. So kann jede Menge Wasser und Arbeitseinsatz eingespart werden.

Die Pflanzen danken es durch gesundes Wachstum und wertvolle Inhaltsstoffe, guten Geschmack und langanhaltende Frische.

So macht dann das Gärtnern und das Selbstversorgen richtig Spaß!

Wenn Ihr mehr übers Selbstversorgen im eigenen Garten erfahren möchtet, ausführlich findet Ihr alles in meinem Buch. Wenn Ihr nicht die Möglichkeit habt, Eure Kohle selbst her zu stellen, dann könnt Ihr gerne auf die Kohle vom Pfefferhof zurückgreifen. www.pfefferhof1502.de

 Den guten Bio-Elite-Dünger bekommt Ihr direkt unter www.bio-elite.de oder Ihr habt die Möglichkeit alles direkt bei mir im Mienbacher Waldgarten abzuholen, dann seid Ihr rundum versorgt.

Eure Hanne vom Mienbacher Waldgarten/Selbstversorger-Akademie

Hannelores  Permakultur- und Selbstversorgerkurse  erfreuen sich über die Grenzen Bayerns hinaus größter Beliebtheit. Als Permakultur-Gestalterin baute Hannelore den einen Hektar großen Mienbacher Waldgarten – ein Beispielgarten für Familienlandsitze, Natur- und Selbstversorgergärten.

Webseite: https://waldgarten.wordpress.com/
Für die Waldgartenprodukte gibt es auch einen Online-Shop: www.waldgartenprodukte.de
Weitere Seiten:
www.permagarten.wordpress.com
www.permakultur-bayern.de
www.permakultur-ostbayern.org
www.denkmalhof.de

Alles aus dem eigenen Garten – ganzjährig selbstversorgt mit Permakulturhttps://cosmic-society.net/wp-content/uploads/2021/03/Hanne-Zech-Buch-Alles-aus-dem-eigenen-Garten.jpg
Das erste Buch von Hannelore Zech, auslieferbar seit  Mitte März 2021
Ein kleines grünes Paradies vor der Haustür haben, das nicht nur schön aussieht, sondern auch satt macht – klingt das nicht wunderbar? Mithilfe von Permakultur können Sie Ihren Garten (oder auch ihren Balkon) in ein tolles Selbstversorger-Biotop verwandeln, das Ihnen das ganze Jahr über viele feine Dinge schenkt. Knackiges Gemüse, Wildkräuter, frisches Obst: ein wahrer Garten Eden! Und nicht nur Sie, sondern auch unsere heimischen Nützlinge können sich daran erfreuen. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie einfach ökologisches, nachhaltiges Gärtnern im Einklang mit der Natur ist!
ca. 160 Seiten, Hardcover, durchgehend farbig
Preis: 19,90 €
Das Buch kann im Online-Shop bestellt werden.